Das Familienunternehmen bleibt – in der Familie

Drei Viertel aller Kinder von Unternehmern, die in Familienunternehmen tätig sind, wollen das Firmenerbe antreten, wenn es soweit ist. Das zeigt eine Studie der Zeppelin-Universität Friedrichhafen.

75 Prozent der Kinder wollen den Chefsessel

Die meisten Töchter und Söhne von deutschen Familienunternehmern wollen ans Steuerrad, die Mitverdiener-Rolle als Gesellschafter ist ihnen nicht genug. Das zeigt eine Studie, welche die Zeppelin-Universität Friedrichshafen und die Stiftung Familienunternehmen durchgeführt haben.

Dabei scheint dies keine Entscheidung zu sein, die voll und ganz unabhängig vom Junior in spe getroffen wurde: 83 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Eltern das auch von ihnen erwarten würden. Sollte sich dieser Trend bewahrheiten, dann wird fortgeführt, was bei typischen familiengeführten Firmen wie Schwarz Cranz bereits Realität wurde – 1999 übernahm hier die Tochter und leitet seitdem erfolgreich das Unternehmen. Es befindet sich seit 160 Jahren im Familienbesitz und beschäftigt rund 500 Mitarbeiter.

Generationswechsel als Chance zur Innovation

Viele Unternehmerkinder nehmen den Generationswechsel als Gelegenheit für Innovationen wahr, wie die Studie verriet: Drei Viertel aller zukünftigen Firmenchefs wollen im Familienunternehmen neue Produkte entwickeln, neue Geschäftsfelder erobern und mehr Marktanteile erschließen. Ebenso sollen häufig interne Organisationsstrukturen optimiert und neue Prozesse entwickelt werden.

Befragt wurden bei der Studie 315 Töchter und Söhne aus Unternehmerfamilien, von denen 66 Prozent Betriebswirtschaft studierten. Vor dem Eintritt ins elterliche Unternehmen haben oder wollen sie Erfahrung bei anderen Firmen sammeln, und externe Berater sehen sie eher kritisch.

Dabei können sie sich laut Studie in der Mehrheit aber trotzdem eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit fremden Geschäftsführern vorstellen – ein Umstand, der die Nachfolge im Unternehmen unter Umständen professioneller gestalten würde: Ein breiter gefächertes Know-how wäre dann die Folge.
Eine Mehrheit von ihnen ist im Hinblick auf die Zukunft „ihres“ Unternehmens beunruhigt: 65 Prozent sind es, die durch die Erbschaftssteuer den Fortbestand der Firma als gefährdet ansehen.

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